Die Sonne, sie bringt Leben und kann es zerstören: Unterschied zwischen den Versionen

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(Strahlungsarten und ihre Wirkung)
(Arten von Elektromagnetischer Strahlung)
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Bei der Wechselwirkung von nicht-ionisierender Strahlung unterscheidet man zwischen thermischen Effekten (Strahlung wirkt erwärmend, weil sie durch das Gewebe absorbiert wird), direkte Feldeffekte (induzierte Dipolmomente, Änderung Membran-Potentialen), Quanten-Effekte und Resonanzeffekte (Synchronisation mit Schwingung der Zellstruktur). Darüber hinaus werden mehrere weitergehende indirekte Effekte diskutiert.
 
Bei der Wechselwirkung von nicht-ionisierender Strahlung unterscheidet man zwischen thermischen Effekten (Strahlung wirkt erwärmend, weil sie durch das Gewebe absorbiert wird), direkte Feldeffekte (induzierte Dipolmomente, Änderung Membran-Potentialen), Quanten-Effekte und Resonanzeffekte (Synchronisation mit Schwingung der Zellstruktur). Darüber hinaus werden mehrere weitergehende indirekte Effekte diskutiert.
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=== Wirkung auf Materie ===
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Version vom 20. Juni 2016, 15:17 Uhr

Strahlungsarten und ihre Wirkung

Arten von Elektromagnetischer Strahlung

Als elektromagnetische Welle bezeichnet man eine Welle aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern. Beispiele für elektromagnetische Wellen sind Radiowellen, Mikrowellen, Wärmestrahlung, Licht, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung. Anders als zum Beispiel Schallwellen benötigen elektromagnetische Wellen kein Medium, um sich auszubreiten. Sie bewegen sich im Vakuum unabhängig von ihrer Frequenz mit Lichtgeschwindigkeit fort.

Onde electromagnetique.svg


Elektromagnetische Wellen sind im elektromagnetischen Spektrum nach der Wellenlänge eingeteilt. Der am besten bekannte und am meisten studierte Frequenzbereich elektromagnetischer Wellen ist das sichtbare Licht. Es stellt nur einen winzigen Teil des gesamten Spektrums dar und ist, mit Ausnahme der Infrarotstrahlung (Wärme), der einzige Bereich, der von Menschen ohne technische Hilfsmittel wahrgenommen werden kann.

Electromagnetic spectrum -de c.svg

Die Wechselwirkung elektromagnetischer Wellen mit Materie hängt von ihrer Frequenz ab, die über viele Größenordnungen variieren kann.

Bei niedrigeren Frequenzen ist die Energie der Photonen zu gering, um chemische Prozesse auslösen zu können. Bei höheren Frequenzen hingegen beginnt der Bereich der ionisierenden Strahlung (Radioaktivität), bei der ein einziges Photon Moleküle zerstören kann. Dieser Effekt tritt bereits bei Ultraviolett-Strahlung auf und ist für die Bildung von Hautkrebs bei übermäßiger Sonnenexposition verantwortlich.


Bei der Wechselwirkung von elektromagnetischer Strahlung mit biologischer Materie muss grundsätzlich zwischen ionisierender Strahlung (größer 5 eV) und nicht-ionisierender Strahlung unterschieden werden. Bei der ionisierenden Strahlung reicht die Energie aus, um Atome oder Moleküle zu ionisieren, d. h. Elektronen herauszuschlagen. Dadurch werden freie Radikale erzeugt, die biologisch schädliche Reaktionen hervorrufen. Erreicht oder übersteigt die Energie von Photonen die Bindungsenergie eines Moleküls, kann jedes Photon ein Molekül zerstören und es können biologische Wirkungen wie beispielsweise eine beschleunigte Alterung der Haut oder Hautkrebs auftreten. Chemische Bindungsenergien stabiler Moleküle liegen oberhalb von etwa 3 eV pro Bindung. Soll es zu Moleküländerungen kommen, müssen Photonen mindestens diese Energie besitzen, was violettem Licht oder höherfrequenter Strahlung entspricht.

Bei der Wechselwirkung von nicht-ionisierender Strahlung unterscheidet man zwischen thermischen Effekten (Strahlung wirkt erwärmend, weil sie durch das Gewebe absorbiert wird), direkte Feldeffekte (induzierte Dipolmomente, Änderung Membran-Potentialen), Quanten-Effekte und Resonanzeffekte (Synchronisation mit Schwingung der Zellstruktur). Darüber hinaus werden mehrere weitergehende indirekte Effekte diskutiert.

Wirkung auf Materie


Beispiele verschiedener funktioneller Valenzschwingungen[1]
Wellenzahl in cm−1 Molekülgruppe Beispielmaterialien Intensität für die Beispielmaterialien
3200…3750 –O–H bei Alkoholen, Wasser stark, breit
3300 ≡C–H Alkine stark
2800…3000 –C–H Kohlenwasserstoffe, –CH3, –CH2 stark
2500…3000 –O–H bei Carbonsäuren stark
2150…2260 –C≡C Alkine variierend
1670…1800 –C=O Carbonyl-Verbindungen (Ketone, …) stark
1640…1680 –C=C Alkene mittel
1100 –C–O–C– Ether stark
1000…1150 –C–O Alkohole stark
1000…1400 –C–F Fluoralkane stark
600…800 –C–Cl Chloralkane stark
500…600 –C–Br Bromalkane stark
500 –C–I Iodalkane stark


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