Polykondensation: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei der '''Polykondensation''' handelt es sich um ein Herstellungsverfahren für '''[[Polymer|Polymere]]''', also [[Benutzer:Cloehner/Kunststoffe/Elastomere|Elastomere]], [[Thermoplaste]] und [[Duroplaste]]. Hierbei werden zwei '''[[Monomere]]''' mit jeweils mindestens zwei besonders reaktionsfähigen funktionellen Gruppe miteinander verbunden. Als funktionelle Gruppen dienen hier OH-Gruppen, COOH-Gruppen oder NH2-Gruppen.<ref name="Polykondensation im Kunststoff-Lexikon">[https://www.kunststoff-deutschland.com/html/polykondensation.html], Polykondensation im Kunststoff-Lexikon.</ref> <br />
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Bei der '''Polykondensation''' handelt es sich um ein Herstellungsverfahren für '''[[Polymer|Polymere]]''', also [[Benutzer:Cloehner/Kunststoffe/Elastomere|Elastomere]], [[Thermoplaste]] und [[Duroplaste]]. Hierbei werden mindestens zwei '''[[Monomere]]''' mit jeweils mindestens einer besonders reaktionsfähigen funktionellen Gruppe miteinander verbunden. Damit aus meheren Polymeren eine Polymerkette entsteht, müssen mindestens zwei funktionelle Gruppen pro Monomer da sein. Als funktionelle Gruppen dienen hier OH-Gruppen, COOH-Gruppen oder NH2-Gruppen (Methylamin).<ref name="Polykondensation im Kunststoff-Lexikon">[https://www.kunststoff-deutschland.com/html/polykondensation.html], Kunststoff-Deutschland.de: Polykondensation im Kunststoff-Lexikon.</ref> <br />
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Bei der Reaktion werden durch die Abspaltung von kleinen Molekülen (oftmals Wasser (H2O), Amoniak (NH3), niedrige Alkohole oder Chlorwasserstoff (HCI)) zwei Monomere zu einem [[Polymer]] verbunden. Man nennt diese "Abspaltung" '''Kondesation'''. Die Produkte werden auch als '''Polykondensate''' bezeichnet. <br />
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Bei der Reaktion werden durch die Abspaltung von kleinen Molekülen (oftmals Wasser (H2O), Amoniak (NH3), niedrige Alkohole oder Chlorwasserstoff (HCI)) zwei Monomere zu einem [[Polymer]] verbunden.<ref name="Polykondensation im Kunststoff-Lexikon" /> Man nennt diese "Abspaltung" '''Kondesation'''<ref name="Chemie.de : Polykondensationsreaktion">[http://www.chemie.de/lexikon/Polykondensationsreaktion.html], Chemie.de: Polykondensationsreaktion.</ref>. Die Produkte werden auch als '''Polykondensate''' bezeichnet.<ref name="Polykondensation im Kunststoff-Lexikon" /> <br />
Die Polykondensation läuft schrittweise ab, d.h. es entstehen zunächst stabile Zwischenprodukte, die man als '''Oligomere''' bezeichnet, bis sich diese schielßlich zu einem großen [[Makromolekül]] zusammenfügen.
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Die Polykondensation läuft schrittweise ab, d.h. es entstehen zunächst stabile Zwischenprodukte, die man als '''Oligomere''' bezeichnet, bis sich diese schielßlich zu einem großen [[Makromolekül]] zusammenfügen.<ref name="Oligomere">[https://www.abiweb.de/organische-chemie/makromolekuele/kunststoffe/kunststoff-synthesen/polykondensation.html], Abiweb.de: Polykondensation.</ref>
 
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==Peptidgruppe==
 
Wird eine NH2-Gruppe mit einer COOH-Gruppe verbunden (bei der Herstellung von Polyamiden), so wird Wasser abgelöst.<br />
 
Wird eine NH2-Gruppe mit einer COOH-Gruppe verbunden (bei der Herstellung von Polyamiden), so wird Wasser abgelöst.<br />
Die daraus enstandene Bindung (-CO-NH-) wird '''Peptidbindung bzw. Peptidgruppe''' genannt (siehe 3D-Darstellung). Die Peptidbindung bildet sich zwischen dem Kohlenstoffatom der Carboxylgruppe (COOH) des einen und dem Stickstoffatom der Amino-Gruppe (NH2)des anderen [[Monomere|Monomers]] und ist kovalent.  
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Die daraus enstandene Bindung (-CO-NH-) wird '''Peptidbindung bzw. Peptidgruppe''' genannt (siehe 3D-Darstellung). Die Peptidbindung bildet sich zwischen dem Kohlenstoffatom der Carboxylgruppe (COOH) des einen und dem Stickstoffatom der Amino-Gruppe (NH2)des anderen [[Monomere|Monomers]] und ist kovalent.<ref name="Peptid-Bindung">[https://www.internetchemie.info/chemie-lexikon/funktionelle-gruppen/p/peptid-bindung.php], Internetchemie.info: Peptid-Bindung.</ref> <ref name="Oligomere" />
 
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==Beispiele für Endprodukte==
Bekannte Polykondensate sind Polyamide ([[Thermoplaste|Thermoplast]]), Polyester ([[Thermoplaste|Thermoplast]]), Polycarbonate ([[Thermoplaste|Thermoplast]]) sowie Aminoplaste ([[Duroplaste|Duroplast]]). Als Beispiel eines Polykondensats für [[Benutzer:Cloehner/Kunststoffe/Elastomere|Elastomere]] gibt es z.B. Silikon-Kautschuk.
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Bekannte Polykondensate sind Polyamide ([[Thermoplaste|Thermoplast]]), Polyester ([[Thermoplaste|Thermoplast]]), Polycarbonate ([[Thermoplaste|Thermoplast]]) sowie Aminoplaste ([[Duroplaste|Duroplast]]). Als Beispiel eines Polykondensats für [[Benutzer:Cloehner/Kunststoffe/Elastomere|Elastomere]] gibt es z.B. Silikon-Kautschuk.<ref name="Liste">[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kunststoffe], Wikipedia.de: Liste der Kunststoffe</ref>
  
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==Einzelnachweise==
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Aktuelle Version vom 12. November 2018, 20:48 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Bei der Polykondensation handelt es sich um ein Herstellungsverfahren für Polymere, also Elastomere, Thermoplaste und Duroplaste. Hierbei werden mindestens zwei Monomere mit jeweils mindestens einer besonders reaktionsfähigen funktionellen Gruppe miteinander verbunden. Damit aus meheren Polymeren eine Polymerkette entsteht, müssen mindestens zwei funktionelle Gruppen pro Monomer da sein. Als funktionelle Gruppen dienen hier OH-Gruppen, COOH-Gruppen oder NH2-Gruppen (Methylamin).[1]

Reaktion

Bei der Reaktion werden durch die Abspaltung von kleinen Molekülen (oftmals Wasser (H2O), Amoniak (NH3), niedrige Alkohole oder Chlorwasserstoff (HCI)) zwei Monomere zu einem Polymer verbunden.[1] Man nennt diese "Abspaltung" Kondesation[2]. Die Produkte werden auch als Polykondensate bezeichnet.[1]
Die Polykondensation läuft schrittweise ab, d.h. es entstehen zunächst stabile Zwischenprodukte, die man als Oligomere bezeichnet, bis sich diese schielßlich zu einem großen Makromolekül zusammenfügen.[3]

Beispiel für Polykondensationsreaktion

Peptidgruppe

Wird eine NH2-Gruppe mit einer COOH-Gruppe verbunden (bei der Herstellung von Polyamiden), so wird Wasser abgelöst.
Die daraus enstandene Bindung (-CO-NH-) wird Peptidbindung bzw. Peptidgruppe genannt (siehe 3D-Darstellung). Die Peptidbindung bildet sich zwischen dem Kohlenstoffatom der Carboxylgruppe (COOH) des einen und dem Stickstoffatom der Amino-Gruppe (NH2)des anderen Monomers und ist kovalent.[4] [3]


Beispiele für Endprodukte

Bekannte Polykondensate sind Polyamide (Thermoplast), Polyester (Thermoplast), Polycarbonate (Thermoplast) sowie Aminoplaste (Duroplast). Als Beispiel eines Polykondensats für Elastomere gibt es z.B. Silikon-Kautschuk.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 [1], Kunststoff-Deutschland.de: Polykondensation im Kunststoff-Lexikon.
  2. [2], Chemie.de: Polykondensationsreaktion.
  3. 3,0 3,1 [3], Abiweb.de: Polykondensation.
  4. [4], Internetchemie.info: Peptid-Bindung.
  5. [5], Wikipedia.de: Liste der Kunststoffe