Story: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Chemie digital
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Was machen Chemiker?)
(Was machen Chemiker?)
Zeile 49: Zeile 49:
 
Chemie spielt in vielen Bereichen des Alltags eine herausragende Rolle. Hier nun drei Beispiele, woran Chemiker arbeiten
 
Chemie spielt in vielen Bereichen des Alltags eine herausragende Rolle. Hier nun drei Beispiele, woran Chemiker arbeiten
  
'''???INFO wie man mit Wikipedia-Links umgeht???'''
+
 
 +
<center>'''???INFO wie man mit Wikipedia-Links umgeht???'''</center>
 +
 
  
 
{{Kurzregel|Chemiker können gezielt neue Stoffe "erfinden".}}
 
{{Kurzregel|Chemiker können gezielt neue Stoffe "erfinden".}}
Zeile 74: Zeile 76:
 
|-
 
|-
 
| &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
 
| &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
|| Thermoplastische Polyurethane sind neue, gut federnde und gut wieder verwertbare Materialien für die Sohlen von Sportschuhe.  
+
|| Die im Bild links zu sehenden unscheinbaren Pellets sind das Ausgangsmaterial für Kunststoff-Produkte.
 +
 
 +
Genauer handelt es sich dabei um die Kunststoff-Sorte TPU (''Abkürzung für Thermoplastische Polyurethane''), die seit ein paar Jahren in der Sportschuh-Produktion "Fuß" gefasst haben. Verwendet werden sie vor allem für die Sohlen.
 +
 
 +
Denn dieses TPU ist gut federnd (Fachbegriff ''elastisch'') und kann relativ gut verarbeitet werden, nämlich nachträglich auch noch durch Wärme (''Thermoplastisch'') in die gewünschte Form gebracht werden. Gummi ist als elastischer Stoff ja schon seit einiger Zeit bekannt, nur musste der immer sofort in die gewünschte Form gebracht werden und konnten dann nicht mehr verändert werden.
 +
 
 +
Rein theoretisch könnte man die Sohlen dann auch wieder verwerten, indem man sie einschmilzt und in eine neue Form bringt. Ob das aber tatsächlich passiert ist eine andere Frage.
 +
 
 +
TPU ist aber ein typisches Beispiel, wo man die Eigenschaften verschiedener anderer Stoffe kombiniert hat, indem man gezielt bestimmte Ausgangsstoffe hergestellt hat.  
 +
 
|| &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;  
 
|| &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;  
 
|| <center>[[File:TPU_texture.jpg|350px]]</center>
 
|| <center>[[File:TPU_texture.jpg|350px]]</center>

Version vom 1. Dezember 2015, 08:23 Uhr

Was ist eigentlich Chemie?

    Chemistry Laboratory (6990209646).jpg     Wenn du überlegst, was du dir unter einem Chemiker so vorstellst, wirst du vielleicht bei einem solchen Bild, wie das links, sofort zustimmen ... das sieht nach einem Chemiker aus, oder?

Ein Chemiker mit Kittel, Schutzbrille und Schutzhandschuhen, der im Labor, genauer in einem Abzug, mit allerlei Gerätschaften und womöglich auch Chemikalien herumexperimentiert.


Dieses Labor sieht ziemlich sauber aus, aber die meisten bringen Chemie eher mit Gift, gefährlichen Abfällen oder Abgasen und auch Explosionen in Zusammenhang.

Okay, die Explosion ist sicherlich eher ein Wunsch, denn das wird wohl von Schülern als der interessanteste Teil der Chemie angesehen. In der Schule sind Explosionen aber - für einige vermutlich "leider" - nicht die wichtigsten Experimente.

Wenn man von "Chemie" spricht oder sagt, etwas ist "chemisch" wird das meistens als nicht so gut eingeschätzt und als Widerspruch zu "natürlich" angesehen. Das das nicht der Fall ist, wirst du im Laufe deines Chemie-Unterrichts noch kennenlernen. Denn, auch wenn es ein wenig übertrieben klingt: "Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie"


Die Frage, was Chemie eigentlich genau ist, wirkt im ersten Moment ganz einfach. Ein Chemiker oder ein Chemielehrer sollte sie doch ohne weiteres beantworten können! Aber leider ist die Antwort auf diese Frage alles andere als klar. Und trotzdem versuchen wir, ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen.

   

Dazu schauen wir uns gerade man das Zitat eines - in Fachkreisen sehr bekannten - Chemikers an, der für seine Forschungen sogar auch den Chemie-Nobelpreis bekommen hat. Er soll gesagt haben:

Pauling.jpg

Chemie

  • ist die Wissenschaft der Stoffe
  • ihres Aufbaus
  • ihrer Eigenschaften
  • und der Reaktionen, welche sie in andere Stoffe umwandeln.

Link zu einer deutschen Wikipedia-Seite Linus Pauling , Nobelpreis für Chemie 1954


Alles klar!? Nun ja, selbst wenn du glaubst es zu verstehen ... so einfach ist es eben doch nicht. Die Chemiker könnten sofort einige Beispiele für die einzelnen Zeilen nennen und erklären.

Für dich vielleicht noch einmal anders beschrieben:

  • Die Wissenschaft Chemie beschäftigt sich mit all den Dingen, die uns umgeben - die wir als Stoffe bezeichnen. Das können Stoffe sein, die zu unbelebten Gegenständen gehören, aber auch Stoffe, die in Lebewesen vorkommen.
  • Woraus bestehen diese Dinge? Sind es reine Stoffe oder vielleicht Gemische? Auch du als Mensch enthältst viele verschiedene Stoffe. Die Chemiker gehen aber noch weiter und wollen wissen, was im Stoff drin, was wir nicht sehen können - zumindest nicht mit den Augen. Denn inzwischen wissen wir, dass das auch eine große Rolle spielt.
  • Welche Eigenschaften haben die Stoffe - und warum ist das so? Warum ist zum Beispiel das Roheisen zwar hart aber zerbricht sehr leicht während das Eisen-Kohlenstoff-Gemisch, dass wir als Stahl bezeichnen stabil und biegsam ist, ohne so leicht zu zerbrechen.
  • Wie kann ich Stoffe ineinander umwandeln, also zum Beispiel aus Sand Glas erzeugen? Solche chemischen Reaktionen sind keinesfalls nur im Labor zu finden. Die Küche nutzt viele chemische Reaktionen, ohne das du es vielleicht weist und tatsächlich ist der menschliche Körper eine echte Chemie-Fabrik in der andauern chemische Umwandlungen stattfinden. Ohne diese gäb es kein Leben!

Soweit erst einmal ein Einblick. Nun wollen wir mal etwas konkreter werden und einige Beispiele konkret ansprechen und anschauen, was ein Chemiker so macht!


Was machen Chemiker?

Chemie spielt in vielen Bereichen des Alltags eine herausragende Rolle. Hier nun drei Beispiele, woran Chemiker arbeiten


???INFO wie man mit Wikipedia-Links umgeht???


Chemiker können gezielt neue Stoffe "erfinden".
  • In der Materialwissenschaft werden z.B. Kunststoffe mit bestimmten benötigten Eigenschaften hergestellt. Wegen drohender Erdölknappheit, muss man sich überlegen, wie man Kunststoffe aus Naturstoffen herstellen kann. Auch die Entsorgung und das Recycling sind dabei wichtig.


      
Aerogelbrick.jpg
       Das sogenannte Link zu einer deutschen Wikipedia-Seite Aerogel  ist besonders leicht aber trotzdem stabil. Ein 2,5 kg schwerer Ziegel wird hier im Bild von einem 2 g schweren Stück Aerogel getragen.

Dieser Stoff ist keine Erfindung, die man zufällig erfunden hat. Hier wurde gezielt gesucht und eine Art Schwamm aus einem sehr stabilen Material hergestellt.


Das Aerogel (Aero = Luft ... wegen der vielen Luft innendrin, die das Material so leicht macht!) wird zum Beispiel in der Raumfahrt genutzt.

Damit können ausladende Bauteile stabilisiert werden, die nicht viel wiegen dürfen. Oder die Oberfläche, die durch die vielen Poren in diese Art Schwamm vorhanden ist, wird zum Auffangen von Staubpartikeln verwendet. Außerdem wirkt das Aerogel durch die eingeschlossene Luft gut wäremisolierend.


       Die im Bild links zu sehenden unscheinbaren Pellets sind das Ausgangsmaterial für Kunststoff-Produkte.

Genauer handelt es sich dabei um die Kunststoff-Sorte TPU (Abkürzung für Thermoplastische Polyurethane), die seit ein paar Jahren in der Sportschuh-Produktion "Fuß" gefasst haben. Verwendet werden sie vor allem für die Sohlen.

Denn dieses TPU ist gut federnd (Fachbegriff elastisch) und kann relativ gut verarbeitet werden, nämlich nachträglich auch noch durch Wärme (Thermoplastisch) in die gewünschte Form gebracht werden. Gummi ist als elastischer Stoff ja schon seit einiger Zeit bekannt, nur musste der immer sofort in die gewünschte Form gebracht werden und konnten dann nicht mehr verändert werden.

Rein theoretisch könnte man die Sohlen dann auch wieder verwerten, indem man sie einschmilzt und in eine neue Form bringt. Ob das aber tatsächlich passiert ist eine andere Frage.

TPU ist aber ein typisches Beispiel, wo man die Eigenschaften verschiedener anderer Stoffe kombiniert hat, indem man gezielt bestimmte Ausgangsstoffe hergestellt hat.

      
TPU texture.jpg


      
Graphen.jpg
       Link zu einer deutschen Wikipedia-Seite Graphen  ist ein "neuer" Wunderstoff, von dem man sich viel verspricht.

Hier war die Erfindung eher zufällig und angeblich kannst du es selber herstellen, nämlich indem du zum Beispiel einen Klebestreifen auf eine Bleistift-Mine draufklebst und dann abziehst. Zurück bleibt eine, vermutlich gar nicht wirklich sichtbare, Schicht der Atome von der Graphit-Mine.

Für die Erforschung der Eigenschaften dieser einen Lage verknüpfter Kohlenstoffatome gab es 2010 den Nobelpreis in Physik. Die Chemiker können aber ziemlich genau erklären, warum dieses Graphen die Eigenschaften hat. Im Bild links siehst du übrigens nur eine Computerdarstellung der eigentlich für das Auge nicht sichtbaren Atome, die auf eine bestimmte Art und Weise miteinander fest verknüpft sind.

Die Eigenschaften lassen von vielen bisher nicht machbaren Anwendungen träumen. So soll das Graphen, trotz seiner geringen Dicke sehr stabil sein und man erhofft sich, damit vielleicht einmal einen Weltraumaufzug zu bauen. Außerdem leitet es sehr gut den Strom man überlegt, ob das Graphen das Silicium in den Computer-Chips ersetzen können.

Bei aller Euphorie und vielen Ideen: das Hauptproblem erscheint bisher, dass man noch nicht wirklich geschafft, die Eigenschaften in alltäglichen Gegenständen unterzubringen. Also wird intensiv weiter geforscht.


Chemiker forschen an den Batterien von morgen.
  • Ein wichtiger Punkt im Alltag ist die Energie. Energie muss gespeichert werden, die mit Hilfe von Sonne und Wind produziert wird. Das kann in Form von energiereichen Stoffen geschehen, wenn etwa aus Wasser das brennbare Gas Wasserstoff produziert wird. Oder in Form von Batterien, bei denen es zum Beispiel für Elektroautos darum geht, dass die Akkus lange halten und schnell geladen werden können.
FiatPandaHydrogen2.jpg
Pompa metano.jpg
Fuel cell NASA p48600ac.jpg
280px
Der durch Solar- oder Windenergie produzierte Wasserstoff kann zwar direkt als Brennstoff verwendet werden, ... aber als Methan-Gas lässt er sich besser transportieren. Oder man produziert die Flüssigkeit Methanol, die sich wie Benzin tanken lässt. Link zu einer deutschen Wikipedia-Seite Redox-Flow-Batterie  sind relativ neu. Man lädt sie nicht auf, sondern tauscht den Elektrolyten aus, um wieder Energie zu haben.


Chemiker analysieren die Umwelt auf Gifte oder die Reinheit wichtiger Stoffe.
  • Die Analyse der Umwelt ist wichtig, denn die Chemiker kennen Methoden um Gifte und die Zusammensetzung von Stoffen bestimmen zu können. Dies spielt bei der Kontrolle von Lebensmitteln (auch Wasser) und etwa Arzneimittel eine große Rolle.
Flame test.jpg
TLC black ink.jpg
Gas Chromatography Laboratory.jpg
Einfache Handversuche kann man verwenden, um schnell das Vorhandensein von Stoffen nachzuweisen. Diese einfache Chromatographie, kann man auch zu Hause durchführen. In größeren Laboren verwendet man allerdings eher Geräte, wie diese Gaschromatographen.
Nuvola apps korganizer.png   Aufgabe 1

Lies im Schulbuch die Seite 13 und beantworte schriftlich im Heft die Aufgaben 1-3. Überschrift bitte darüber schreiben!!


Laborgeräte

Damit du Experimentieranleitungen nutzen kannst, musst du die Namen der Geräte kennen, die dort genannt werden. Du musst die Namen der Geräte auswendig lernen und auch aufgrund des verwendeten Material verstehen, für was man ein Gerät verwenden kann und für was nicht.