Geometrie von Verbindungen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Vorhersagen bei freien Elektronenpaaren am Zentralatom)
(Lewisschreibweise bei Verbindungen)
 
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Die letzten Aufgaben waren noch recht einfach, da man nur zwei Arten von Atomen hatte. Wenn 3 oder mehr Arten und vor allem auch eine größere Anzahl beteiligt ist, kann man leicht Fehler machen. In der letzten Aufgabe zeigte sich ein möglicher Fehler. Außerdem solltest du zur Kontrolle noch folgendes beachten:
 
Die letzten Aufgaben waren noch recht einfach, da man nur zwei Arten von Atomen hatte. Wenn 3 oder mehr Arten und vor allem auch eine größere Anzahl beteiligt ist, kann man leicht Fehler machen. In der letzten Aufgabe zeigte sich ein möglicher Fehler. Außerdem solltest du zur Kontrolle noch folgendes beachten:
  
{{Kurzregel|Fehler die beim Zeichnen der Lewisschreibweise öfter sauftreten, sollten zur Sicherheit immer kontrolliert werden:
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{{Kurzregel|Fehler die beim Zeichnen der Lewisschreibweise öfters auftreten, sollten zur Sicherheit immer kontrolliert werden:
 
* Ist bei jedem Atom die Edelgasregel erfüllt? (''Achtung: Wasserstoff braucht nur zwei Elektronen!'')
 
* Ist bei jedem Atom die Edelgasregel erfüllt? (''Achtung: Wasserstoff braucht nur zwei Elektronen!'')
 
* Ist die Gesamtanzahl der äußeren Elektronen gleich der Anzahl der Elektronen in der Lewisschreibweise?
 
* Ist die Gesamtanzahl der äußeren Elektronen gleich der Anzahl der Elektronen in der Lewisschreibweise?
* Hat jedes Atom nur so viele Bindungselektronenpaare, wie es ungepaarte Elektronen hatte? (''Gilt bei bei Elemente in der 3. oder weiteren Perioden sind nicht immer, da ja Platz für mehr als 8 Elektronen sind.'')
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* Hat jedes Atom nur so viele Bindungselektronenpaare, wie es ungepaarte Elektronen hatte? (''Gilt bei bei Elemente in der 3. oder weiteren Perioden sind nicht immer, da ja Platz für mehr als 8 Elektronen sind.'')}}
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{{AufgabeNr|2|Nutze den Molekülbaukasten, um die Moleküle mit den folgenden Summenformeln zusammenzubauen und sie dann in Lewisschreibweise festzuhalten.
 
{{AufgabeNr|2|Nutze den Molekülbaukasten, um die Moleküle mit den folgenden Summenformeln zusammenzubauen und sie dann in Lewisschreibweise festzuhalten.

Aktuelle Version vom 11. September 2016, 19:44 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Lewisschreibweise bei Verbindungen

Wichtige Begriffe:
  • Summenformel: Gibt die Anzahl der einzelnen Atome in dem Molekül mit Hilfe der Symbolschreibweise an.
Beispiel: Wasser hat die Summenformel H2O
  • Strukturformel: Aufbau und Verknüpfung der Atome in einem Molekül in der Lewisschreibweise dargestellt.
Beispiel: Wasser hat die Strukturformel 80px


30px   Aufgabe 1

Bestimme die Lewisschreibweise für die folgenden Verbindungen: H2S, NH3, HBr, AlCl3, Ethylen C2H2


Die letzten Aufgaben waren noch recht einfach, da man nur zwei Arten von Atomen hatte. Wenn 3 oder mehr Arten und vor allem auch eine größere Anzahl beteiligt ist, kann man leicht Fehler machen. In der letzten Aufgabe zeigte sich ein möglicher Fehler. Außerdem solltest du zur Kontrolle noch folgendes beachten:


Fehler die beim Zeichnen der Lewisschreibweise öfters auftreten, sollten zur Sicherheit immer kontrolliert werden:
  • Ist bei jedem Atom die Edelgasregel erfüllt? (Achtung: Wasserstoff braucht nur zwei Elektronen!)
  • Ist die Gesamtanzahl der äußeren Elektronen gleich der Anzahl der Elektronen in der Lewisschreibweise?
  • Hat jedes Atom nur so viele Bindungselektronenpaare, wie es ungepaarte Elektronen hatte? (Gilt bei bei Elemente in der 3. oder weiteren Perioden sind nicht immer, da ja Platz für mehr als 8 Elektronen sind.)


30px   Aufgabe 2

Nutze den Molekülbaukasten, um die Moleküle mit den folgenden Summenformeln zusammenzubauen und sie dann in Lewisschreibweise festzuhalten.

Formaldehyd H2CO, Methanal CH2OH, PH3, Kohlensäure H2CO3, Cyanwasserstoff HCN, Ameisensäure HCOOH, Ethanol C2H5OH, Benzol C6H6, Heptan C7H16

Tipp: Erst ein Molekül zusammenbauen, dann die Atome entsprechend der Anordnung im Modell ins Heft zeichnen, dann erst die Striche für die Bindungselektronen- und freien Elektronenpaare zeichnen, Abschlusskontrolle um Fehler auszuschließen. Lösung auf Extra-Seite


Regeln zur räumlichen Anordnung von Atomen in Molekülen

Baut man eine Molekül mit dem Baukasten zusammen, so sieht man nicht nur, wie ein Molekül aufgebaut ist, sondern nebenbei auch noch die genaue räumliche Anordnung. Welches Winkel zwischen den Bindungen sind, ob ein Molekül ganz eben ist, wie etwa das Benzol, oder sogar ganz gestreckt.

Da dies bei der "flachen" Darstellung in der Lewisschreibweise verloren geht, muss man wissen, wo man welche Winkel hat ... und das lässt sich aus der Lewisschreibweise einigermaßen genau ablesen.

Dazu nun ein paar Regeln und Beispiele.

Grundregeln EPA (Elektronenpaarabstoßungsmodell):
  1. Elektronenwolken versuchen einen möglichst großen Abstand voneinander zu haben.
  2. Einfach-, Doppelt- und Dreifachbindungen werden wie eine Elektronenwolke gezählt.
  3. Freie Elektronenpaare werden wie eine Bindung gezählt.


Pseudostrukturen

Die vier Kugelwolken, werden zwar meist "flach" dargestellt, tatsächlich aber verteilen sich die vier Kugelwolken gleichmässig um den Kern herum. Sie haben dann eine sogenannte Tetraedrische Anordnung, wobei der Kern in der Mitte des Tetraeders liegt und die Kugelwolken kann man sich an den Ecken des Tetraeders vorstellen. Durch Doppelbindungen kann es aber auch zu anderen Anordnungen kommen, da man dann nicht vier "Anhängsel" sondern nur drei oder gar zwar hat.

Unter der Beachtung der Regeln ergeben sich damit für eine bestimmte Anzahl an "Anhängsel" an einem Atom (ob Atom oder freies Elektronenpaar) mehrere sogenannte Pseudo-Strukturen. Man verwendet die Vorsilbe "Pseudo" für die nun folgenden Strukturen, weil freie Elektronen zwar Platz benötigen aber nur die Atome „sichtbar“ sind. Daraus ergeben sich die Realstrukturen, die im nächsten Abschnitt genauer betrachtet werden.

Bezeichnung Winkel allgemeine Darstellung Beispiel Beispiel in Lewisschreibweise
linear 180° 100px H2 50px
linear 180° 170px CO2 110px
trigonal-planar 120° 150px Formaldehyd H2CO 100px
tetraedrisch 109,5° 150px Methan CH4 110px
trigonal-bipyramidal 90° oder 120° 150px PCl5 110px
quadratisch-bipyramidal 90° 150px SF6 110px
Wie bei der Lewisschreibweise von Methan kann man auch in einer "flachen" Darstellung andeuten, wie die räumlichen Anordnung ist. Man verwendet dazu Keile (siehe Tabelle) um anzudeuten, das etwa ein Atom oberhalb der Blattebene liegen müsste bzw. eine gestrichelte Linie, um zu verdeutlichen, dass das Atom hinter der Blattebene liegen müsste. Dies wird nicht immer gemacht und meist bei Methan die "flache" Darstellung (siehe rechts) verwendet, denn es wird vorausgesetzt, dass die Regeln zur räumlichen Anordnung bekannt sind.

Reale Strukturen in der Tetraedrischen Anordnung

Zunächst einmal eine Übersicht und dann folgen ein paar Erklärungen. In einer "mathematischen" Darstellung lassen sich die Strukturen hier von allen Seiten betrachten.

Pseudostruktur Reale Struktur Bezeichnung Reale Struktur Berechneter Winkel Beispiel Beispiel in Lewisschreibweise Tatsächlicher Winkel
110px 110px tetraedrisch 109,5° Methan CH4 110px 109,5°
110px 110px trigonal pyramidal 109,5° Ammoniak NH3 90px 107,8°
110px 100px gewinkelt 109,5° Wasser H2O 100px 104,45°
110px 90px linear 180° Fluorwasserstoff HF 75px 180°, aber eigentlich kein Winkel ablesbar!

Ein komplette(re) Übersicht aller Pesudostrukturen und die sich daraus ergebenden Realstrukturen gibt es für diejenigen, die die hübschen rosa Kugeln mögen, auf der Wikipedia-Seite 19px VSEPR-Modell . VSEPR ist eine Abkürzung, die in etwa das gleiche bedeuten soll wie EPA. Die Tabelle mit der Übersicht wurde aber auch am Ende dieser Seite angefügt.

Es sollte aufgefallen sein, dass sich der theoretische Winkel, der sich aus der tetraedrischen Anordnung ergibt, bei den Beispielen nicht immer mit dem tatsächlichen Winkel übereinstimmt. Außer beim Methan ist der Winkel immer kleiner. Avogadro-Zeichnung, um die Winkel zu messen. Begründung dafür:

Freie Elektronenpaare brauchen mehr Platz als einzelne Bindungselektronenpaar. Dadurch weicht der rechnerische Winkel in Strukturen mit freien Elektronenpaaren vom tatsächlichen Wert ab.


Entsprechende Überlegungen lässt sich natürlich auf die anderen Pseudostrukturen übertragen.

Vorhersagen bei freien Elektronenpaaren am Zentralatom

Teilkopie aus Wikipedia-Artikel 19px VSEPR-Modell 

Wenn keine freien Elektronenpaare am Zentralatom vorhanden sind, können Molekülstrukturen recht einfach durch Abzählen der „Reste“ vorhergesagt werden.

Dennoch lässt sich auch die Betrachtung von Verbindungen mit einem oder mehreren freien Elektronenpaaren näherungsweise schematisieren. Dazu werden diese - ähnlich wie Bindungspartner - als Pseudoliganden behandelt und mit dem griechischen Buchstaben „ψ“ gekennzeichnet. So gelangt man zur Pseudostruktur des jeweiligen Moleküls.

Beispiel: das Sauerstoffatom des Wassermoleküls, an welches zwei Wasserstoffatome kovalent gebunden sind (X = 2), weist zwei freie Elektronenpaare auf (E = 2). Daraus ergibt sich eine Anzahl von # = 2 + 2 = 4 Pseudoliganden und somit eine tetraedrische Pseudostruktur, die als ψ2-Tetraeder beschrieben werden kann. Indem nun die freien Elektronenpaare „weggedacht“ werden, bleibt die in diesem Fall gewinkelte Realstruktur zurück, die nur durch die Atomkerne beschrieben wird.

Ein Beispiel für ein ψ1-Tetraeder, d. h. mit nur einem freien Elektronenpaar, ist das Ammoniak-Molekül NH3.

# Molekültypen Beispiel Ψ - Struktur / Pseudostruktur Realstruktur Winkel
1 64px
AX1
H2 64px
linear
64px
linear
180°
2 128px
AX2
BeCl2
CO2
64px
linear
64px
linear
180°
128px
AX1E1
64px
linear
64px
linear
180°
3 64px
AX3
BF3
NO3
CO32−
64px
trigonal planar
64px
trigonal planar
120°
64px
AX2E
SO2
O3
NO2
64px
trigonal planar
64px
gewinkelt
ca. 115°
64px
AX1E2
64px
trigonal planar
64px
linear
180°
4 64px
AX4
CH4
SO42− PO43−
ClO4
64px
tetraedrisch
64px
tetraedrisch
109,5°
64px
AX3E
NH3
PCl3
64px
tetraedrisch
64px
trigonal-pyramidal
ca. 107°
64px
AX2E2
H2O 64px
tetraedrisch
64px
gewinkelt
ca. 104°
64px
AX1E3
HCl 64px
tetraedrisch
64px
linear
180°
5 64px
AX5
PCl5 64px
trigonal-bipyramidal
64px
trigonal-bipyramidal
120° / 90°
64px
AX4E
SF4, SCl4 64px
trigonal-bipyramidal
64px
"Wippe", bisphenoidal
ca. 175° / 110°
64px
AX3E2
ClF3 64px
trigonal-bipyramidal
64px
T-förmig
ca. 87,5°
64px
AX2E3
XeF2 64px
trigonal-bipyramidal
64px
linear
180°
6 64px
AX6
SF6 64px
oktaedrisch (=quadratisch-bipyramidal,
trigonal-antiprismatisch)
64px
oktaedrisch (=quadratisch-bipyramidal,
trigonal-antiprismatisch)
90°
64px
AX5E
ClF5</sub 64px
oktaedrisch (=quadratisch-bipyramidal,
trigonal-antiprismatisch)
64px
quadratisch-pyramidal
ca. 85°
64px
AX4E2
XeF4 64px
oktaedrisch (=quadratisch-bipyramidal,
trigonal-antiprismatisch)
64px
quadratisch-planar
90°
7 72px
AX7
IF7 64px
pentagonal-bipyramidal
64px
pentagonal-bipyramidal
90° / 72°
72px
AX6E
XeOF5] 64px
pentagonal-bipyramidal
64px
pentagonal-pyramidal
ca. 90° / ca. 72°
72px
AX5E2
XeF5 64px
pentagonal-bipyramidal
64px
pentagonal-planar
72°
8 AX8 IF8 tetragonal-antiprismatisch tetragonal-antiprismatisch 78° / 73°