Diskussion:Das Teilchenmodell der Materie

Aus Chemie digital
Version vom 8. Juni 2015, 15:35 Uhr von B.Lachner (Diskussion | Beiträge)

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Chemie-Junkie äußert sich zu diesem Vorschlag - zur Anleitung "Teilchenmodell der Materie"..

So einfach ist es nun überhaupt nicht... Es gibt auch Mischungsvorgänge, die mit einer Volumen-Vergrösserung verbunden sind - nachzulesen in einem der früheren Hefte von chimica didactica. Und es ist intellektuell unredlich, sich das rauszusuchen und selektiv anzubieten, was einem für die "Begründung" passt. Wenn hier also "argumentiert" wird, dass Volumenminderung beim Mischen die Teilchenvorstellung "begründet" ... dann widerlegt logischer Weise eine Volumenvergrößerung beim Mischen wohl die Teilchenvorstellung. Zudem wird eine deutlich wahrnehmbare Wärmeentwicklung einfach "unterschlagen". Auch das ist unredlich! Wärme wird bei vielen chemischen Reaktionen entwickelt. Ja - Wärmeentwicklung bedeutet (fast) immer chemische Reaktion. Wenn ein Schüler diese beim Mischen von Alkohol und Wasser bemerkt... und dann argumentiert.. hier liegt ja gar kein "einfacher" Mischungsvorgang vor ... sondern eine chemische Reaktion... Und die Eigenschaften der entstehenden Stoffe können - bis auf die Masse - nicht aus den Eigenschaften der Ausgangsstoffe abgeleitet werden... Also besagt dieser Mischungsversuch überhaupt NICHTS... WAS DANN?? Liebe Autorinnen und Autoren dieser "Anleitung" erarbeitet einen intellektuell redlichen Vorschlag... Euer hier präsentierter Vorschlag ist ein MANIPULIERENDER Vorschlag... So etwas hat in der Schule überhaupt NICHTS ZU SUCHEN! (Und schon der 100-%-ige Alkohol ist eine IRREFÜHRUNG... eine TÄUSCHUNG der Schülerinnen und Schüler. Denn fast immer liegt "reiner Alkohol" als 96-%iger vor - klar - man kann auch "absoluten" von der Industrie beziehen... Aber - welche Schule hat dafür das Geld? Und eine letzte Anmerkung.. Die Bezeichnung "Alkohol" hat im Ch-U nichts zu suchen.. Ethanol ist Euch nicht bekannt???

Und evtl. solltet Ihr sogar eine Stufe zuvor anfangen: Also - was "zwingt" denn überhaupt dazu, sich mit der "inneren Gestalt" des Wassers auseinanderzusetzen? Was macht nachdenklich... welche Versuche führen zu einem Ergebnis etwa in der Art: Aber Hallo - dass sich das Wasser SO verhält -- das hätte ich NIE erwartet..

Wenn Euch Autoren auf dieser Ebene etwas einfällt.. GLÜCKWUNSCH!

Wenn am Ende aber eine Einsicht etwa in der Art: "Wir haben ja nur weitererzählt, was man uns mal erzählt hat - was wir aber NIE wirklich begründet verstanden haben" heraus kommt--- nun - dann HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Damit könnte eine Lehrerkarriere beginnen, in der ehrlich mit Schülerinnen und Schülern aber auch den Wissenschaften umgegangen wird... Das wird aber ein langer Weg - wenn man die Folgen der am eigenen Leib erfahrenen Manipulationen überwinden will... Aber - er ist gehabr!


Hallo lieber Kollege ...

oder wie ist dein beruflicher Hintergrund? Denn wenn auch deine Ausführungen nicht total falsch sein dürften, so sind sie in der Schule eher unangebracht. Die gern zwar verachtete aber notwendige didaktische Reduktion soll die Schüler davor bewahren, mit zu vielen Informationen überfrachtet zu werden. Und bei der Einführung des Teilchenmodells sind nun mal Chemie-Anfänger die Angesprochenen. Man könnte natürlich auch kritisieren, dass wir doch gleich richtig beschreiben, das alle Stoffe aus Atomen bestehen, die über Atombindungen miteinander verbunden sind und wie das alles funktioniert.

Das ist das gleiche bei der Unterscheidung zwischen Alkohol und Ethanol. Umgangssprachlich spricht man von Alkohol, auch wenn es chemisch fachlich Ethanol ist. Das Methanol die gleiche funktionielle Gruppe hat, ist für Anfänger zu verwirrend.


Nebenbei ... schreibe Kritik-Punkte bitte auf die dafür vorgesehen Diskussions-Seite, da passt sie eher hin. Diskussion:Das_Teilchenmodell_der_Materie


Das Experiment Alkohol-Wasser würde, glaube ich, von keinem Lehrer verachtet werden, da es so einfach und ... natürlich auch ;-) ... günstig ist. Kennst du ein anderes Experiment, dass zumindest ansatzweise als Erklärung zulässt, dass die Materie aus kleinen Paketen aufgebaut ist?

Mich würde übrigens noch interessieren:

  • Woher da bei der Alkohol-Wasser-Mischung die große Wärmeentwicklung herkommt. Könnte mir gewisse Sachen denken, wie Protolyse, Hydrolyse usw. ... aber so viel Wärme ... das müsste ich doch merken, oder? Das es sich dann warm anfühlt!?
  • Bei welchen anderen Mischungsvorgängen gibt es eine Volumenvergrößerung? Würde mich mal interessieren. Oder sind da auch chemische Reaktionen?

Was das "sich Wundern" betrifft: die Tatsache, dass das Volumen weniger wird, verwundert die Schüler auf jeden Fall. Die Erklärung ist natürlich nur von "mir" als Lehrer. Mit einem Modell lässt es sich leicht verdeutlichen. Die Schüler glauben mir es, weil der Zusammenhang deutlich erscheint. Natürlich haben wir keine Gerätschaften an der Hand um das mal schnell nachzuweisen. Hand-Experimente würden zu lange dauern.


Generell: Kritik darfst du gerne anbringen. Grobe sachlich Fehler gehören hier natürlich entfernt. Das Prinzip der didaktischen Reduktion ist sehr üblich und das wirst du nicht eliminieren können, man muss nur versuchen es so zu formulieren, dass nichts wirklich falsch ist ... was bei solchen oberflächlichen - weil "alten" Aussagen wie das Teilchenmodell nur schwer machbar ist.

Statt nur Kritik anzubringen würden wir uns aber freuen, wenn du alternative Vorschläge für einfache Experimente liefern könntest. Alle Lehrer würden es dir danken ;-)

Stellvertretend für alle Leser -- B.Lachner (Diskussion) 15:46, 8. Jun. 2015 (CEST)

eine eigene Antwort

Nachdem ich wegen dem Schreiben schon das Einkaufen verpasst haben, bevor mein Sohn aus der SChule kommt, kann ich noch mal antworten.

Habe eben mal schnell gegoogelt und bei Wikipedia gefunden, was ich ja schon fast vermutet habe. Also die Anziehung aufgrund von Polarität sozusagen ... na ja vereinfacht.

Gut ... ehrlich gesagt bin ich etwas erstaunt, denn mir hat tatsächlich nie jemand etwas anderes gesagt in meinem Chemie-Studium. Es hat mich auch nie gestört, denn die Begründung ist ja so einfach ... wer will da schon widersprechen. Tatsache ist aber, dass wir die tatsächliche Begründung für Chemie-Anfänger nicht bringen können.

Der Hintergrund und der Gedanke bei dem Experiment ist vor allem, dass er extrem einfach und billig ist. Das Ziel, darauf zu lenken, dass die Materie aus kleinen, identischen Paketen besteht, wird damit erreicht. Eigentlich ist das Modell-Experiment das, was total falsch ist. Denn die Tatsache, dass es nicht wie bei bei zwei Portionen Knete ist, die man vermischt (eine kontinuierliche Materie quasi -> kein Volumenverlust), passt mit einem Aufbau aus Einzelteilchen schon zusammen. Das es nicht die Lücken sind, sondern die Anziehung zwischen den Teilchen ist natürlich nicht einsehbar. Die Wärmeentwicklung habe ich bei Wasser+Alkohol noch nie gemerkt. Von anderen chemischen Mischungs-Reaktionen kennt man das natürlich (Säure oder Hydroxid + Wasser -> stark exotherm)

Auf der anderen Seite könnte man natürlich ähnlich argumentieren, das es den Schülern dabei wie es Wissenschaftlern ergeht, die es nicht besser wissen. Sie vermuten etwas, stellen ein Modell auf und prüfen, ob dieses in anderen Situationen passt. Zum Beispiel lässt sich mit einem einfachen Kugelteilchenmodell sehr leicht die Eigenschaften von Stoffen in den verschiedenen Aggregatzuständen erklären.

Was also tun?

  • Die Schülern den gleichen Fehler machen lassen, wie unsere Vorfahren?
  • Ein besseren Experiment finden?
  • Einfach eine Elektronen-Mikroskop-Bild zeigen und sagen. Guckt ... da sind kleine Kügelchen!

Über weitere Anregungen würde ich mich freuen ... BTW, ich glaube, ich kopiere meine Bemerkungen noch mal auf die Diskussions-Seite.

Grüße, --B.Lachner (Diskussion) 16:26, 8. Jun. 2015 (CEST)